1. Nervenschäden
Ein anhaltend hoher Blutzuckerspiegel kann Nervenschäden verursachen. Das Signal, wie voll die Blase ist, können beschädigte Nerven nicht mehr an das Gehirn weiterleiten. Betroffene spüren nicht, dass die Blase voll ist, die Blasenwand wird überdehnt und verliert an Kraft. Infolgedessen entleert sich die Blase nicht mehr vollständig und es kann zu einer Überlaufinkontinenz mit tröpfchenweisem Harnabgang kommen. Daneben kann der Blasenmuskel aber auch überaktiv sein, was zu einem verstärkten Harndrang und häufigem Wasserlassen führt – auch in der Nacht. Fortschreitende Nervenschädigungen lassen sich durch eine optimierte Blutzuckereinstellung und eine gesunde Lebensweise vermeiden oder zumindest bremsen.
2. Adipositas
Übergewicht oder Fettleibigkeit erhöhen das Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Zudem drückt starkes Übergewicht auf die Blase und belastet die Beckenbodenmuskulatur. Damit steigt das Risiko für eine Inkontinenz. Ein gesundes Körpergewicht beugt daher nicht nur Diabetes vor, sondern ist auch für die Blase wichtig.
3. Harnwegsinfektion
Hohe Blutzuckerwerte verringern die Aktivität des Immunsystems. Diabetiker*innen haben deshalb ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen. Das kann eine bereits bestehende Inkontinenz verschlimmern oder eine Dranginkontinenz verursachen. Je schlechter der Diabetes eingestellt ist, desto höher ist auch der Harnzucker, was das Wachstum von Bakterien fördert. Die wichtigste Maßnahme, um Entzündungen der Harnwege vorzubeugen, ist die richtige Einstellung des Blutzuckerspiegels. Weitere hilfreiche Informationen zur Vorbeugung und Behandlung von Harnwegsinfektionen finden Sie hier.
4. Medikamente
Diabetes-Medikamente können die Blasenentleerung verschlechtern und so zu Restharnbildung führen. Andere Arzneimittel senken den Blutzuckerspiegel, indem sie die Ausscheidung von Glukose aus dem Blut in den Urin erhöhen. Die Folge ist häufig eine vermehrte Urinausscheidung und ein erhöhtes Risiko für Inkontinenz.
5. Vermehrter Durst
Bei einem hohen Blutzuckerspiegel beginnt die Niere, die überflüssige Glukose auszuscheiden. Dabei bindet der Zucker viel Wasser, was dazu führt, dass dem Körper viel Flüssigkeit entzogen wird. Dies führt zu einem starken Durstgefühl, obwohl bereits mehr getrunken wird, als üblich. Eine hohe Flüssigkeitsaufnahme führt zu häufigem Wasserlassen, was das Risiko für eine Inkontinenz erhöht. Häufige Toilettengänge können besonders nachts belastend sein, denn sie halten Betroffene von einem erholsamen Schlaf ab. Helfen Sie daher insbesondere pflegebedürftige Menschen, eine nächtliche Toilettenroutine zu etablieren. Hier finden Sie hilfreiche Tipps dazu.
6. Verstopfung
Menschen mit Diabetes leiden häufig unter chronischer Verstopfung. Das kann zu Inkontinenz führen, denn ein verstopfter Darm übt Druck auf die Blase aus. Durch viel Bewegung und ballaststoffreiche Ernährung wie Vollkornbrot, Obst und Gemüse wird die Darmtätigkeit angeregt und der Stuhlgang erleichtert. Weitere hilfreiche Informationen über Darmgesundheit und Inkontinenz erfahren Sie hier.
So können Sie in der Pflege helfen
- Ermuntern Sie zur Bewegung, um eine Gewichtsabnahme zu unterstützen.
- Tee, Kaffee und süße, koffeinhaltige Getränke reizen die Blase. Sie sollten möglichst weggelassen werden.
- Empfehlen Sie Beckenbodenübungen zur Stärkung der Muskeln.
- Lassen Sie ausreichend Zeit für die Blasenentleerung. Achten Sie darauf, dass die Bewohnerin bzw. der Bewohner entspannt sitzt, sich nach vorne lehnt, die Ellbogen auf die Knie stützt und die Füße auf einen kleinen Hocker stellt.
- Raten Sie zur Verwendung von Inkontinenzeinlagen, damit die täglichen Aktivitäten weniger oft unterbrochen werden.
Inkontinenz erfordert im Beratungsgespräch ein besonderes Fingerspitzengefühl. Hilfreich ist eine entsprechende Gestaltung der Frei- und Sichtwahl, damit die TENA Produkte direkt sicht- und greifbar sind. Benutzen Sie TENA Broschüren, um die Produktvorteile und die Anlegetechnik verständlich zu erläutern. Geben Sie anschließend zwei bis drei kostenlose Proben zum Ausprobieren sowie weitere Informationsmaterialien nach Hause mit. Wenn Sie mit fachlicher Kompetenz und Diskretion überzeugen, haben Sie meist einen treuen Inkontinenzkunden für Ihre Apotheke gewonnen.
Weitere hilfreiche Informationen zur Beratung von Frauen und Männern mit Inkontinenz finden Sie hier.