Die Entleerung der Harnblase ist ein normaler Vorgang im menschlichen Körper. Bei der Blasenentleerung entspannen sich die Schließmuskeln der Blase, während sich gleichzeitig der Blasenmuskel zusammenzieht, sodass der Mensch den Urin über die Harnröhre ausscheiden kann. Die Blase erfüllt somit bei Frauen und Männern eine wichtige Funktion: Ohne sie könnte der Urin nicht gesammelt und kontrolliert abgegeben werden.
Die maximale Blasenfüllmenge unterscheidet sich von Mensch zu Mensch. Sie ist unter anderem abhängig vom Geschlecht und von der Körpergröße. Im Allgemeinen besitzt die Harnblase bei Männern mit rund 700 Millilitern etwas mehr Kapazität als bei Frauen (etwa 500 Milliliter). Der Harndrang setzt bei Männern ab einer Blasenfüllmenge von etwa 300 bis 400 Millilitern ein, bei Frauen ab circa 250 Millilitern.
Normalerweise ist jeder Mensch in der Lage, das Wasserlassen oder das Einhalten des Urins bis zu einem gewissen Maß bewusst zu steuern. Daran ist eine Vielzahl an Muskeln und Nerven beteiligt. Bestimmte Beschwerden können jedoch Probleme bei der Blasenentleerung herbeiführen. Frauen haben häufiger eine Blasenentzündungen; diese verursachen häufig einen ständigen Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen. Die obige Abbildung zeigt beispielhaften den unbeabsichtigten Harnverlust bei Frauen – durch körperliche Anstrengungen (z.B. Husten) kommt es zum Austritt von Urin. Bei Männern im höheren Alter kommt es häufig zu einer Vergrößerung der Prostata. Diese drückt dann häufig auf die Harnblase und -röhre, was ebenso zu einem dauerhaften Harndrang führen kann.
Im Gegensatz dazu gibt es auch Blasenentleerungsstörungen, bei denen es zum Harnverhalt kommt. Menschen mit Blasenentleerungsstörung verspürt dabei keinen Harndrang mehr, und der Blasenmuskel ist nicht mehr in der Lage, normal zu arbeiten. Eine mögliche Folge: Beim Wasserlassen verbleibt Rest-Urin unbemerkt in der Harnblase, was Infekte oder eine Inkontinenz nach sich ziehen kann. Kommt es dabei gar zu einem Urinrücklauf, können die Nieren einen dauerhaften Schaden davontragen.