Sprache
de | FR | IT

Trotz Inkontinenz: Du kannst Sex immer noch genießen

Urinverlust während des Geschlechtsverkehrs kommt häufiger vor, als du vielleicht denkst, und es kann Frauen jeden Alters passieren. Ausmass und Häufigkeit des Urinverlusts hängen von der Art der Blasenschwäche ab. Es gibt aber ein paar Dinge, die du tun kannst, um die beim Sex in den Griff zu bekommen und vielleicht sogar ganz loszuwerden. Der vielleicht wichtigste Ratschlag ist, mit deinem Partner darüber zu sprechen. Mit Vertrauen und Verständnis ist es einfacher, die Intimität und Nähe in einer Beziehung aufrechtzuerhalten.

Ursachen von koitaler Inkontinenz

Um zu verstehen, warum es beim Sex zu Urinverlust kommt, muss man sich die möglichen Ursachen für die zugrundeliegende einmal genauer anschauen. Hier gibt es im Wesentlichen zwei Formen: Zum einen ist da die Dranginkontinenz, die mit einem plötzlichen, starken Harndrang einhergeht, obwohl die Blase nicht gänzlich gefüllt ist. Zum anderen gibt es die Belastungsinkontinenz, die meist von einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur herrührt und – wie der Name vermuten lässt – bei körperlicher Belastung auftritt. Ausserdem gibt es die Mischinkontinenz, die Symptome der beiden anderen Inkontinenzformen aufweisen.

Mögliche Ursachen von Dranginkontinenz:

  • Blasensteine
  • Entzündungen
  • Tumore
  • neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Morbus Alzheimer oder Multiple Sklerose

Mögliche Ursachen von Belastungsinkontinenz:

  • starke Belastung des Beckenbodens während einer Schwangerschaft
  • stark beanspruchter Beckenboden durch vaginale Geburt
  • hormonelle Veränderungen, etwa in der Menopause
  • Veranlagung für Bindegewebsschwäche

Aber warum gerade beim Sex?

beim Sex kann bei allen Formen der und somit auch bei ganz jungen Frauen auftreten. Beim Geschlechtsverkehr wird der Beckenbereich stark stimuliert und durchblutet. Das kann bei einer unter Umständen den entsprechenden Reiz auslösen, der die Blase dazu veranlasst, sich zu entleeren. Bei einer tritt der Urinverlust häufig durch den mechanischen Druck auf die Blase bei der Penetration auf. Und beim sexuellen Höhepunkt sorgen vermutlich die unwillkürlichen Kontraktionen der für den Kontrollverlust, der zur koitalen Inkontinenz führt. Das ist bei beiden Formen der Blasenschwäche gleichermassen zu beobachten.

Je nach Stellung kann die Blase mehr oder weniger stark gereizt werden. Ein Stellungswechsel kann also unter Umständen bereits Abhilfe schaffen.

Wie du trotz Blasenschwäche deine Sexualität geniesst

Es gibt einige einfache Massnahmen, die du bei einer Neigung zu Inkontinenz ergreifen kannst, um deine Sexualität unbeschwert geniessen zu können:

  • Blase leeren: Durch das Leeren der Blase vor dem Sex kannst du das Risiko und das Ausmass des Urinverlustes stark verringern. Ausserdem ist es oftmals hilfreich, stark harntreibende Lebensmittel wie Tee, Kaffee und Alkohol zu meiden.
  • Beckenboden trainieren: Studien zeigen, dass Frauen, die regelmässig Beckenbodenübungen machen, beim Sex weniger mit zu kämpfen haben. Ein schöner Nebeneffekt: Ein kräftiger Beckenboden kann dir intensivere Orgasmen bescheren.
  • Stellungen wechseln: Bei manchen Stellungen spürst du mehr, bei anderen weniger Druck auf Blase und Harnröhre. Am besten probierst du aus, welche Stellung sich für dich am angenehmsten anfühlt.

Mach kein Tabuthema draus!

kann die Sexualität stark beeinträchtigen, vor allem, wenn man sich mit seinem Problem zurückzieht und es vor seinem Partner verheimlicht. Dadurch kann sich der Partner abgewiesen fühlen, was zu ernsten Beziehungsproblemen führen kann. Das lässt sich aber zum Glück verhindern, und zwar indem du die Flucht nach vorn antrittst und mit deinem Partner offen über deine Sorgen sprichst. Gemeinsam könnt ihr daran arbeiten, dass ihr beide wieder ein erfülltes Sexualleben geniessen könnt.

Probiert ihr beispielsweise neue Positionen aus, kann das sogar den Spass im Bett wieder ankurbeln. Und dann hätte das Ganze noch einen positiven Nebeneffekt.