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Männer ab 40+: Wie verändern sich Männer im Alter?

Frauen kommen in die Wechseljahre, Männer in die Midlife Crisis – so sehen es zumindest die meisten Menschen. Was beim weiblichen Geschlecht vor allem körperliche Veränderungen im Alter bedeutet, meint beim Mann meist ein neues (gesellschaftliches) Selbstbild. Dabei erleben auch Männer ab 40 deutliche körperliche Veränderungen, die mit dem Hormonhaushalt zusammenhängen. Darüber gesprochen wird aber deutlich seltener als bei Frauen.

Männer altern anders

Älter werden zeigt sich in körperlichen, sozialen und psychischen Veränderungen. Während bei der Frau in unserer Gesellschaft die (körperliche) Menopause das primäre Merkmal des Alterns ist, ist es bei Männern oft der soziale Status. Viele Männer haben um die 40 ein eigenes Heim, eine Familie und sind beruflich erfolgreich – Routinen haben sich entwickelt, die plötzlich den Wunsch nach etwas Neuem, Veränderungen oder einem Abenteuer wecken. Oft fällt diese Zeit der Veränderungen zusammen mit den ersten körperlichen Anzeichen des Älterwerdens zusammen. In der Gesellschaft wird diese Zeit gerne als Midlife Crisis bezeichnet.

Es gibt sie also: die Wechseljahre bei Männern. Auch Männer altern – aber eben anders als Frauen. Dabei gilt bei beiden Geschlechtern, dass das Altern ganz individuell verläuft. Was den einen bereits früh ereilt, ist bei anderen auch mit 50+ noch kein Thema. Die Frage „Ab wann ist ein Mann alt?“ lässt sich pauschal also nicht beantworten – es gibt lediglich Durchschnittswerte.

Wie verändern sich Männer im Alter?

Die ersten körperlichen Veränderungen im Alter beim Mann lassen sich meist ab dem 40. Geburtstag feststellen: Kopfhaare können jetzt dünner werden und beginnen auszufallen, Lachfältchen werden tiefer, manchmal können Knochen schmerzen und zu den Muskeln gesellen sich erste Fettpölsterchen.

Neben den sichtbaren körperlichen Veränderungen ab 40 beim Mann kann auch langsam die allgemeine geistige und körperliche Leistungsfähigkeit nachlassen. Manch einer bekommt Probleme mit der Potenz, was viele Männer im Alter verunsichert. Dabei sind solche Probleme – wie alle anderen körperlichen Veränderungen – oft mit dem natürlichen Alterungsprozess verbunden und nichts Ungewöhnliches.

Weniger Testosteron als Auslöser für körperliche Veränderungen im Alter

Testosteron ist das Hormon, das einen Mann zumindest körperlich zum Mann macht – es sorgt beispielsweise für Haar- und Muskelwachstum, aber auch den Sexualtrieb. Was die wenigsten wissen: Bereits ab etwa 20 Jahren wird beim Mann Jahr für Jahr weniger Testosteron produziert. Um etwa ein bis zwei Prozent kann die Produktion jedes Jahr sinken. Irgendwann kann dann der sinkende Testosteronspiegel zu oben genannten Symptomen des Alterns führen. Wissenschaftlich wird oft von der Andropause – abgeleitet von Androgen, einem Oberbegriff für männliches Sexualhormone – gesprochen, passend zur Menopause der Frau.

Anders als letztere, die sich oft innerhalb weniger Jahre vollzieht, sind die Wechseljahre des Mannes jedoch ein schleichender Prozess, der über viele Jahre anhält. Dabei machen sich die hormonellen Veränderungen bei jedem Mann anders und zu einem anderen Zeitpunkt bemerkbar. Und manch ein Mann ist von der Testosteron-Talfahrt gar nicht betroffen: Es gibt siebzigjährige Männer, die den Testosteronspiegel eines 30-Jährigen haben.

Probleme mit dem Älter werden lösen: Tipps für Männer

Doch selbst mit dem besten bzw. höchsten Testosteronspiegel: Körperliche Veränderungen im Alter beobachten wir über kurz oder lang alle an uns. Mit den folgenden Tipps wollen wir dazu beitragen, dass älter werden leichter fällt:

  • Rede mit deiner Familie und Freunden. Wie gesagt: jeder verändert sich im Alter und jeder geht damit anders um. Ein Austausch über Sorgen, Probleme aber auch neue Ideen für die nächsten Lebensjahre macht Mut und schafft (neue) Verbundenheit.
  • Kümmere dich um dich selbst. Nutze die Möglichkeiten zur Vorsorge, um lange fit und gesund zu bleiben. Bei Problemen mit der Prostata oder mangelnder Potenz, gibt es ausserdem verschiedene medizinische Möglichkeiten. Dein Arzt oder deine Ärztin sind übrigens auch die richtige Anlaufstelle, wenn aus Problemen mit dem Älter werden echte Ängste oder sogar Depressionen entstehen.
  • Bleibe aktiv und probiere Neues aus. Regelmässiger Sport ab 40 ist wichtig, um dich körperlich fit zu halten und beispielsweise altersbedingte Gewichtszunahme zu reduzieren. Neue Hobbies können dich ausserdem mental fordern und dir neue Perspektiven eröffnen.
  • Akzeptiere die Veränderungen. Wenn irgendwann der Moment kommt, an dem es nicht mehr für eine neue Bestzeit beim Lauftraining oder drei Tage im Garten durchackern reicht, nimm dir Zeit, um dich mit deinen neuen Grenzen auseinanderzusetzen und diese zu akzeptieren. Auch hier kann der Austausch mit anderen hilfreich sein.