Gerade noch hattest du festen Boden unter den Füssen, doch schon im nächsten Augenblick dreht sich alles um dich herum – kommt dir das bekannt vor? Anfälle von Schwindel können eine Begleiterscheinung der Wechseljahre sein, mit der viele Frauen Bekanntschaft machen. Wenn die eigene Körperbalance durcheinander gerät, kann das sehr unangenehm sein und für reichlich Verunsicherung sorgen.
Doch keine Sorge, in diesem Beitrag verraten wir dir alles, was du über Schwindel in den Wechseljahren wissen solltest und gehen auf mögliche Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten ein.
Schwindel: eine typische Begleiterscheinung der Wechseljahre?
Die Wechseljahre markieren eine neue Phase im Leben jeder Frau. Der Körper durchläuft viele Veränderungen, was häufig mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen einhergeht. Zu den typischen Begleiterscheinungen der Wechseljahre zählen beispielsweise Hitzewallungen, Niedergeschlagenheit und nächtliches Schwitzen. In ihren Wechseljahren verspüren viele Frauen häufig auch ein Gefühl von Schwindel oder Benommenheit – nicht selten in Verbindung mit Hitzewallungen und Herzrasen. In der Regel ist das kein Grund zur Sorge, denn auch das Schwindelgefühl kann mit den starken Veränderungen im Körper infolge der Wechseljahre zusammenhängen.
Schwindel: Wechseljahre als Ursache
Dass die Wechseljahre mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen können, zu denen auch Schwindel gehört, ist völlig normal. Als möglicher Grund für Schwindel kommen in erster Linie Schwankungen im Hormonspiegel infrage, die charakteristisch für die Wechseljahre sind. Die beiden Hormone Östrogen und Progesteron spielen nicht nur eine wichtige Rolle für die Fruchtbarkeit und Fortpflanzung einer Frau. Sie haben auch Einfluss auf andere wichtige Körperfunktionen, beispielsweise auf das Nerven- und auf das Herz-Kreislauf-System. Hormonelle Schwankungen können dafür sorgen, dass die Blutdruckwerte stark schwanken, was zu Schwindelgefühl und Benommenheit führen kann.
Auch Hitzewallungen, mit denen viele Frauen in ihren Wechseljahren Bekanntschaft machen, können Schwindel verursachen. Grund ist der erhöhte Elektrolytverlust infolge des Schwitzens. In den Wechseljahren können in Verbindung mit Schwindel auch ein unangenehmer Kopfdruck oder Übelkeit auftreten.
Weitere mögliche Ursachen für Schwindel in den Wechseljahren
Auch andere Faktoren können für Schwindel in den Wechseljahren verantwortlich sein, zum Beispiel:
- Cupulolithiasis. Von Cupulolithiasis spricht man, wenn sich kleine Gehörsteinchen im Innenohr lösen und sich an der Kuppel des hinteren Bogengangorgans absetzen. In einer bestimmten Lage des Kopfes verursacht ihr Gewicht Schwindel.
- Auch Entzündungen und Verletzungen in den Augen, im Ohr oder am Gleichgewichtsnerv können zu Funktionsstörungen und infolge dessen zu Schwindel führen.
- Schwindel gilt zudem als typisches Symptom für Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen oder Blutdruckveränderungen.
- Schwindel- und Benommenheitsgefühle können auch durch psychische Belastungen wie Stress oder Ängste ausgelöst werden.
Solltest du in deinen Wechseljahren mit Symptomen wie Schwindel zu kämpfen haben, ist es immer ratsam, diese ärztlich abklären zu lassen. Nur so lässt sich mit Sicherheit sagen, ob tatsächlich die Wechseljahre dahinterstecken oder nicht doch eine ernstzunehmende Erkrankung die Ursache ist.
Schwindel als Folge von Wechseljahren: Was hilft?
Ob als Ursache der Hormonumstellung in den Wechseljahren oder aufgrund einer Erkrankung – Schwindelanfälle sind nicht nur unangenehm, sie bringen auch die Gefahr eines Sturzes und damit einer ernsthaften Verletzung mit sich. Deshalb sollten sie immer richtig behandelt werden. Doch was genau kann gegen Schwindel in den Wechseljahren helfen?
Sollte eine Erkrankung oder eine Entzündung vorliegen, wird die Behandlung darauf ausgerichtet sein, diese zu heilen. Sollte die Ursache für Schwindel dagegen in den Wechseljahren selbst liegen, können schon kleine Veränderungen im Alltag dabei helfen, ihn zu lindern.
- Ein Beschwerdetagebuch kann dir dabei helfen herauszufinden, in welchen Situationen die Schwindelattacken auftreten und somit gegebenenfalls auch, wodurch sie begünstigt werden.
- Mit gezielten Entspannungsübungen kannst du Ängsten und Stress entgegenwirken.
- Sollte der Schwindel durch Hitzewallungen und den damit einhergehenden Elektrolytverlust ausgelöst werden, ist es wichtig viel Wasser und ungesüsste Kräutertees zu trinken. Ein spezielles Elektrolytpräparat, das es in Apotheken zu kaufen gibt, kann ebenfalls helfen, einem dauerhaften Mangel vorzubeugen.
- Bei niedrigem Blutdruck kann Rosmarintee empfehlenswert sein, da er blutdrucksteigernd wirkt. Ingwer gilt ebenfalls als eine kreislaufwirksame Pflanze, sollte aber nicht von Frauen eingenommen werden, die neben Schwindel auch an Hitzewallungen leiden – seine durchwärmende Wirkung kann diese noch verstärken.
- In Zeiten starker Blutungen sind Brennnessel als Tee oder Brennnesselsamen im Joghurt, Müsli oder Smoothie empfehlenswert. Brennnessel ist ein ausgezeichneter Eisenlieferant und hilft einem Eisenmangel vorzubeugen. Alternativ kannst du dich in der Apotheke zu speziellen Eisenpräparaten beraten lassen.
- In bestimmten Fällen kann auch eine Hormonersatztherapie sinnvoll sein, um Symptome der Wechseljahre wie Schwindel zu mindern. Dein Arzt beziehungsweise deine Ärztin kann dich ausführlich zu diesem Thema beraten.
- Eine gezieltePhysiotherapie mit bestimmten Balanceübungen kann dabei helfen, deinen Gleichgewichtssinn zu stärken. Dadurch können Schwindelanfälle reduziert werden.
Generell gilt bei Schwindel sowie allen anderen Beschwerden in den Wechseljahren: Lass es etwas ruhiger angehen, achte gut auf dich und versuche bei allem, was du tust, deine persönlichen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen. Dein Körper und deine Seele befinden sich während der Wechseljahre in einer sehr aufwühlenden Phase und brauchen in dieser Zeit entsprechend viel Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Fazit: Schwindel als Symptom der Wechseljahre
Wenn du in deinen Wechseljahren unter Schwindel leidest, musst du dir deshalb in der Regel keine Sorgen machen. Schwindel und Benommenheit zählen zu den typischen Symptomen dieser neuen Lebensphase. Die gute Nachricht ist: Sobald sich dein Körper an die Hormonveränderungen gewöhnt hat, was in der Regel nach der Menopause der Fall sein dürfte, sollten die Schwindelanfälle verschwinden oder zumindest seltener werden. In der Zwischenzeit können schon kleine Mittel wie Entspannungsübungen, verschiedene Kräuter oder nicht verschreibungspflichtige Präparate aus der Apotheke dabei helfen, die Beschwerden zu lindern. Um sicherzugehen, dass hinter dem Schwindelgefühl keine ernstzunehmenden Erkrankungen stecken, solltest du es im Zweifelsfall aber lieber ärztlich abklären lassen.