Das Risiko einer Blasenschwäche steigt während der Wechseljahre demnach aufgrund mehrerer Ursachen an. Umso wichtiger ist es, dass Betroffene offen mit der Thematik umgehen und mit ihrem Arzt über Maßnahmen sprechen, die den Alltag erleichtern.
Idealerweise sind Frauen mit der Thematik bereits vertraut, bevor sie in die Wechseljahre kommen. Denn es gibt durchaus Mittel und Wege, einer Blasenschwäche gezielt vorzubeugen. Am wichtigsten ist ein insgesamt gesunder Lebensstil: eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit vielen Vitaminen und Ballaststoffen, regelmäßige Bewegung und ausreichend Flüssigkeit – was den Körper fit hält, tut bereits vor dem Einsetzen der Wechseljahre auch der Blase gut.
Eine weitere vorbeugende Maßnahme ist das gezielte Training der Blase. Den Toilettengang solltest du nicht zu lange hinauszögern, da ansonsten die Blasenmuskulatur auf Dauer überdehnt werden könnte. Zu häufige Toilettengänge wiederum können über kurz oder lang dazu führen, dass du schon bei einer kleinen Urinmenge in der Blase einen starken Harndrang verspürst. Mach es dir also am besten zur Gewohnheit, immer gleich auf die Toilette zu gehen, sobald du den Drang dazu verspürst.
Die Stärkung des Beckenbodens durch Gymnastikübungen ist ein ebenso effektiver Weg, einer drohenden Blasenschwäche in den Wechseljahren entgegenzuwirken. In Folge einer Schwangerschaft und oftmals auch einer genetisch bedingten Bindegewebsschwäche ist die Muskulatur in diesem Bereich nicht selten schon vor Beginn der Menopause geschwächt. Stellen dann die Eierstöcke die Östrogenproduktion ein, erschlafft das Gewebe weiter. Das wiederum begünstigt während der Wechseljahre eine zusätzliche Schwächung der Blase. Indem du die Muskulatur gezielt stärkst, kannst du dieser Entwicklung aber entgegenwirken.
Eine Übung, die immer und überall funktioniert, ob im Sitzen bei der Arbeit oder beim Stehen in der Warteschlange: Spann den Schließmuskel der Blase für einige Sekunden an und lass wieder locker. Zusätzlich kannst du dir zu Hause jeden Tag fünf bis zehn Minuten Zeit nehmen, deinen Beckenboden zu stärken. Eine der effektivsten Übungen ist das Beckenheben: Dabei liegst du auf dem Rücken und stellst die Beine schulterbreit auf. Nun spannst du Bauch und Po an und hebst das Becken so weit an, bis Oberschenkel und Rücken eine Linie bilden. Halte die Spannung einige Sekunden. Um den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, kannst du die Füße im Wechsel jeweils einige Zentimeter anheben. Weitere Übungen findest du hier.