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Was tun bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren?

Im einen Moment noch himmelhochjauchzend, im nächsten zu Tode betrübt – die Wechseljahre gleichen für viele Frauen einem unvorhersehbaren Wechselbad der Gefühle. Depressive Verstimmungen, innere Unruhe, Anspannung oder diffuse Ängste können ebenso auftreten wie Reizbarkeit, Getriebenheit, das Gefühl von innerer Leere oder Teilnahmslosigkeit und Abgestumpftheit. Oftmals wechselt die Stimmung in den Wechseljahren ohne Vorwarnung von einem Extrem ins nächste.

Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren können für eine regelrechte emotionale Achterbahnfahrt sorgen. Doch keine Sorge, wir verraten dir alles, was du darüber wissen solltest: Welche Ursachen der wechselhaften Stimmung in den Wechseljahren zugrunde liegen können und was hilft, wieder mehr Ruhe und Balance ins eigene Seelenleben zu bekommen!

Wenn mit den Wechseljahren die Stimmungsschwankungen kommen

Wankelmütig, nervös, dünnhäutig oder leicht auf die Palme zu bringen? In den Wechseljahren kann die Stimmung von einem Moment zum nächsten kippen. Auf Aufgebrachtheit folgt Traurigkeit, auf Teilnahmslosigkeit folgt Rastlosigkeit, auf Anspannung innere Leere oder Erschöpfung.

Das kommt dir bekannt vor? Glaub uns, damit bist du nicht allein! Grund für die emotionale Instabilität in den Wechseljahren sind vor allem Veränderungen des weiblichen Hormonhaushalts, die für viele Wechseljahresbeschwerden verantwortlich sein können – so eben auch Stimmungsschwankungen. Die Veränderungen können sich sowohl in körperlichen Beschwerden wie Hitzewallungen, Schwindel, Müdigkeit und Erschöpfung oder nächtlichem Schwitzen als auch in seelischer Unausgeglichenheit äussern.

Niedergeschlagenheit kann ebenso ein psychisches Symptom der Wechseljahre sein wie Unruhe- oder Angstzustände oder depressive Verstimmungen. Auch über eine herabgesetzte Reiztoleranz, eine verringerte Stressresistenz oder Belastbarkeit klagen viele Betroffene während des Klimakteriums. Dies kann sowohl im beruflichen als auch im privaten Alltag zu Konflikten, zum Gefühl des Nicht-Verstanden-Werdens oder zu Ablehnung führen. Weitere Begleiterscheinungen der psychischen Unausgeglichenheit können Konzentrationsschwächen sowie eine Verminderung der geistigen Leistungsfähigkeit sein.

Schwankende Stimmung in den Wechseljahren ist meist hormonell bedingt

Du bist aktuell in deinen Wechseljahren, hast häufiger mit Stimmungsschwankungen zu kämpfen und fragst dich, was dagegen hilft? Glücklicherweise gibt es für die sensible psychische Gesundheit während der Wechseljahre in den meisten Fällen plausible Erklärungen – und auch Möglichkeiten, die seelische Dysbalance auszugleichen.

Nicht nur die körperlichen Begleiterscheinungen, auch die Endlichkeit der eigenen Fruchtbarkeit, die Veränderung der Sexualität bzw. der sexuellen Bedürfnisse sowie die Beschäftigung mit dem Altern und der eigenen Endlichkeit machen vielen Frauen im Klimakterium zu schaffen. Stimmungsschwankungen sind daher meist nicht nur rein hormonell bedingt, sondern ein Zusammenspiel einer Vielzahl an Herausforderungen und Veränderungen, die in dieser Lebensphase zusammenkommen.

Oft helfen schon kleine Veränderungen der Lebensgewohnheiten, die Psyche zu stabilisieren und das mentale Wohlbefinden zu optimieren:

  • Sportliche Betätigung tut bei jeglicher Art der mentalen Überanstrengung oder Unausgeglichenheit gut. Auch für ein positives Körpergefühl ist regelmässige Bewegung wichtig. Kraft- oder Ausdauersport ist ebenso geeignet wie Gruppenaktivitäten, die für Ablenkung und Austausch sorgen. Ideal in den Wechseljahren sind sanfte Bewegungsformen wie Yoga oder Pilates und generell Aktivitäten, die an der frischen Luft stattfinden.
  • Frei nach dem Motto „mens sana in corpore sano“ (ein gesunder Geist in einem gesunden Körper) können sich auch kleine Wellness-Auszeiten positiv auf die psychische Stabilität auswirken. Ob ein Besuch in der Therme, eine Massage oder eine Gesichtsbehandlung: Gönne dir ab und an ein kleines Verwöhnprogramm und lass die Seele baumeln.
  • Auch Stressreduktion, ausreichend viel Schlaf und eine gesunde Work-Life-Balance schaffen gute Grundvoraussetzungen für die seelische Stabilität.
  • Mit einer ausgewogenen Ernährung kann das mentale Wohlbefinden ebenfalls unterstützt werden. Viel frisches Obst und Gemüse, Ballaststoffe sowie hochwertige Fett- und Eiweissquellen sollten die Grundlage der Ernährung bilden. Nicht zu vernachlässigen ist ausserdem eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, denn nur, wenn unser Gehirn gut hydriert ist, können die neuronalen Vorgänge reibungslos stattfinden.
  • Auch bestimmte Entspannungsmethoden oder Achtsamkeitsübungen können gegen psychische Unausgeglichenheit, Ängste, Unruhe oder bei Schlafstörungen helfen.
  • Bei leicht bis mässig schwankender Stimmung in den Wechseljahren kann auch die Phytotherapie Abhilfe schaffen. Pflanzenpräparate oder homöopathische Mittel unterstützen das mentale Wohl auf sanfte Weise und haben teilweise bereits seit Jahrhunderten Tradition. Der wohl bekannteste pflanzliche Stimmungsaufheller ist Johanniskraut. Wirksame Auszüge daraus sind beispielsweise in Tropfen- oder Pastillenform erhältlich.
  • Tees oder Extrakte zum Einnehmen, die aus Heilpflanzen gewonnen werden – etwa Baldrian, Passionsblume oder Melisse – können bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahren ebenso unterstützend wirken wie Cremes und Öle zur Körperpflege sowie Duftöle zur Raumbeduftung. Ätherische Öle wie Ylang Ylang, Bergamotte oder auch Zitrus-Nuancen wirken stimmungsaufhellend, während Lavendel oder Pfefferminze eine ausgleichende und beruhigende Wirkung haben.

Fühlst du dich auch nach längerer Zeit noch unausgeglichen und lässt sich keine Besserung der Stimmungsschwankungen erkennen, ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen.

Fazit: Es gibt Mittel und Wege bei Stimmungsschwankungen in den Wechseljahre

Auch wenn du das Gefühl hast, nicht mehr Herrin deiner Sinne bzw. Emotionen zu sein, gibt es viele Möglichkeiten, menopausal bedingten Stimmungsschwankungen etwas entgegenzusetzen. Es findet sich vieles, was die eigene Lebensqualität steigert und sich auch positiv auf die Leistungsfähigkeit, die Belastbarkeit und sogar die Libido bei sexueller Unlust in den Wechseljahren auswirkt. Der Austausch mit anderen kann ebenso Druck und Ängste nehmen wie die Besinnung auf Dinge, die dir guttun und Freude bereiten. Häufig lassen sich Wankelmütigkeit und leichte depressive Verstimmungen in der Menopause bereits mit einfachen Mitteln regulieren oder lindern.